Das „Abenteuer China“ hat sich für FCC-Skater gelohnt

Vier WM-Medaillen bringen die Inline-Sportler des FC Chammünster aus Nanjing mit – Gold zum Abschluss

CHAMMÜNSTER (hh/chi). Sigi Zistler, Abteilungsleiter Ski und Inline im FC Chammünster und als Generalsekretär des FIRS-RAD, des Weltverbandes des Rollsports mitverantwortlich für die Organisation der ersten World Roller Games in Nanjing/China, bei denen zehn Sportarten mit Sportgeräten auf Rollen zugleich ihre Weltmeisterschaften ausgetragen haben, fasste das Ergebnis dieser Wettkämpfe aus Sicht des FC Chammünster so zusammen: „Einmal Gold, dreimal Silber … ein Traum für die FCCler – Claudia Wittmann und Lara Kögel waren super!“ Jede der beiden brachte je zwei WM-Medaillen mit nach Hause und eine Menge Ehre und Bekanntheit für den FC Chammünster dazu.

Das Siegerteam mit Manuela Schmohl, Claudia Wittmann, Sven Ortel und Marco Walz wurde nach seinem Sieg im Mannschaftswettbewerb von den chinesischen Medienvertretern bestürmt. Da zeigte sich sogar mal die Sonne.

Dass die Inline-Sportler des FC Chammünster mit zur Weltspitze gehören, ist seit langem bekannt, doch ist gerade in den letzten beiden Jahren die Konkurrenz auch international immer näher an die Top-Läuferinnen und –Läufer herangerückt und im deutschen Team dominierten die Sportler aus Baden-Württemberg, neben denen aus dem Skiverband Bayerwald. Und dann kamen noch Verletzungen bei den beiden Frontdamen des FC Chammünster dazu: Lara Kögel hatte sich im Juni beim Weltcup in Warschau verletzt und musste operiert werden. Und nun bringt sie zwei Silbermedaillen nach Hause! Ein unglaubliches Comeback der Sportlerin aus Schierling, die seit dieser Saison für den FC Chammünster startet und mit ihm trainiert. Und auch Claudia Wittmann war kurz vor der WM im Training gestürzt und hatte ein dickes Knie bei der Abreise. Aber die beiden sind eben Wettkampftypen und bringen ihre besten Leistungen bei großen Veranstaltungen.

Nicht zu vergessen, zum Team des FC Chammünster gehörten auch die Schödlbauer-Geschwister Elisabeth und Maximilian, die ebenfalls ausgezeichnete Platzierungen im Feld der Weltbesten Inline-alpin-Sportler eroberten (siehe unten).

Aber auch ohne Medaillen wäre die Reise nach China für die jungen Sportler und ihre Betreuer ein unvergessliches Ereignis geworden, tauchten sie dort doch in eine ganz andere Welt ein. Schon allein das Klima machte den Europäern Probleme. „Manchmal fühlte man sich wie im Dschungel: heiß und schwül, lautes Zirpen von Grillen, unbekannte Insekten, umgeben von dichtem Wald – und trotzdem ist das nur ein Park mit Wald inmitten der Acht-Millionen-Stadt Nanjing!“, beschreibt Sigi Zistler seine Eindrücke vom Wettkampfort, der in einem riesigen Sportpark liegt. Nanjing liegt rund 200 Kilometer westlich von Shanghai am Jangtse-Fluss. Das schwül-heiße Klima brachte immer wieder Regen, so dass die Strecke, die ohnehin schon relativ anspruchsvoll war, meistens nass und rutschig war und damit die Läuferinnen und Läufer immer wieder vor Probleme stellte, von der richtigen Rollenwahl bis hin zur Kurventechnik oder der Anpassung der Geschwindigkeit. Ungewohnt auch das riesige Bewachungs- und Freiwilligenteam des Veranstalters, das überall zugegen war, aber sich auch immer sehr freundlich und hilfsbereit zeigte.

Ergebnisse SL

Die World Roller Games starteten bei den Inline-alpin-Wettbewerben am Samstag mit dem Slalom, bei dem sich Claudia Wittmann ihre erste Silbermedaille holte, mit nur einer Hundertstelsekunde geschlagen von ihrer Kameradin aus der Nationalmannschaft Mona Sing, Lara Kögel schied nach einem Torfehler im zweiten Durchgang aus, Elisabeth Schödlbauer wurde gute 14. Bei den Herren siegte einmal mehr Kristaps Zwejnieks aus Litauen, der auch bei der WM vor fünf Jahren in Cham vorne war. Maximilian Schödlbauer vom FC Chammünster kam als einer der jüngsten Starter auf den tollen Platz 10.

Ergebnisse RS

Am Sonntag war dann der Riesentorlauf dran, der bei uns relativ selten auf Trainings- und Wettkampfprogrammen steht, da man hier breitere und längere Straßenabschnitte benötigt als für den Slalom. Dass sich Lara Kögel hierbei aber besonders gut fühlt, zeigte sich auch in Nanjing, wo sie in zwei beherzten, dabei sicheren Durchgängen doch eher unerwartet die Silbermedaille gewann. Auch hier war Mona Sing wieder die Schnellste mit sieben Zehntelsekunden Vorsprung. Claudia Wittmann hatte im ersten Durchgang größere Probleme, so dass auch ihre Bestzeit im zweiten Durchgang keine bessere Platzierung als Rang sechs mehr hergab. Aber das ist ja auch ein Superresultat bei einer Weltmeisterschaft. Elisabeth Schödlbauer wurde hier 18., ihr Bruder Maximilian schied nach Torfehler im zweiten Lauf aus.

Ergebnisse Kombination

Der dritte Wettkampftag brachte die Kombination aus Riesenslalom und Slalom in den Sportpark, da waren also die Inline-alpin-Allrounder gefragt. Auch hier siegte bei den Damen wieder Mona Sing und Lara Kögl konnte sich direkt hinter ihr platzieren, ihre zweite Silbermedaille! Elisabeth Schödlbauer erreichte Rang 13, Maximilian Schödlbauer hatte im ersten Durchgang Probleme und kam trotz sehr gutem zweiten Lauf nur noch auf Rang 11. Claudia Wittmann erwischte es im zweiten Durchgang an einem Tor und sie schied aus.

Ergebnisse Team

Doch war sie bereits vorher für den abschließenden Mannschaftswettbewerb am Dienstag für das deutsche Team nominiert, in dem neben ihr Manuela Schmohl, Marco Walz und Sven Ortel an den Start gingen und sich vor allem das tschechische Team vom Hals halten mussten. Auch wenn es für Claudia im ersten Durchgang nicht ganz optimal lief, sie hatte zwei sehr gute Läufe und sicherte der deutschen Mannschaft erneut mit die Goldmedaille vor Tschechien und Spanien.

Einmal Gold und dreimal Silber, da durften sich die Bayerwaldler schon noch zwei Tage in Nanjing und Shanghai entspannen und ihr Weltbild bei Besichtigungstouren erweitern. Morgen geht es dann wieder heim mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen und vier WM-Medaillen!

World Roller Games
Medaillenspiegel und Ergebnisse

02.-05.09.2017: World Roller Games in Nanjing/CHN
28.08.2017: Abflug FCC-Skater zu World Roller Games in Nanjing/CHN

expand_less