Agape für Andy und Chipsy gewünscht

Andreas Babl und Christine Weinberger heiraten – Pfingstl, Feuerwehr und Skifahrer stehen Spalier

CHAMMÜNSTER. (chi) Jetzt hat er sich also doch noch getraut und hat seine Chipsy, die Christine Weinberger, geheiratet, der Andy Babl aus Chammünster. Am Samstag war es soweit und die beiden gaben sich vor ihren Familien und vielen Freunden das Jawort in einem Pavillon auf der Terrasse des Gasthauses „Ödenturm“. Und weil beide die bayerische Lebenslust leben und sie sehr gesellige und beliebte Menschen sind, waren um die 350 Gäste geladen – und nach und nach auch gekommen, um mit den beiden diesen besonderen Tag in ihrem Leben zu feiern.

Im Namen der Skifahrer des FC Chammünster wünschte Sigi Zistler dem Brautpaar alles Gute.

Am frühen Mittag trafen bereits die meisten Hochzeitsgäste im Gasthaus „Ödenturm“ ein und wurden erst mal mit einem Weißwurst-Frühstück für den kommenden Tag gestärkt. Danach versammelten sich alle auf der Terrasse des Gasthauses, wo die Familien des Brautpaars im Hochzeitszelt Platz nehmen durften, davor das Brautpaar. Als Trauungsgestalter hatten Andy und Chipsy den freien Theologen Vitali Sokolov auserwählt, der nach einer musikalischen Einleitung der Feier durch Ausnahmetrompeter Mathias Achatz die Gäste bat, für eine gute Stimmung zu sorgen, indem alle ihren Nachbarn etwas Nettes oder Liebevolles sagen. Zumindest sorgte diese Aufforderung für große Heiterkeit.

Danach ging der Theologe auf die Vorgeschichte dieser Heirat ein, denn die sei einfach schön. Der Andy sei mit Freunden in die Alpen gefahren und habe dort auf einer Hütte in Österreich die Christine als Bedienung gesehen und sie habe ihm gleich gefallen. Doch als die Urlaubstage vorbei waren, ist der Andy wieder abgereist, aber die Chipsy sei ihm nicht mehr aus dem Kopf gegangen und so habe er sie wieder getroffen. Auch der Chipsy sei sehr schnell klar geworden, dass der Andy der richtige Mann für sie sei, und so habe sie ihm einen Heiratsantrag gemacht, und zwar einen sehr spektakulären. An ihrem Geburtstag habe sie den Andy auf die Alm in Österreich eingeladen und mit einem Hubschrauber hinauf fliegen lassen. Und dort konnte er von oben schon ein großes, rotes Herz aus 1000 Rosen auf der Wiese erkennen, umringt von 50 Freunden und in der Mitte die Chipsy. Die hatte ihre Rede vergessen und als der Andy neben ihr stand, sagte sie einfach nur: „Schee, dass’d da bist. Magst mi heiraten?“ Da konnte der Andy ja nur Ja sagen. Und so heirateten sie nun an Andys Geburtstag am Samstag.

Einen Segen sprach Vitali Sokolov über Chipsy und Andy Babl nach deren Trauung.

Feuerwehrler aus Chammünster und Cham waren zum Ehrenspalier angetreten.

Er wolle den beiden noch ein Wort mit auf den Weg geben, so Vitali Sokolov. Und er erklärte, dass die alten Griechen vier Formen der Liebe kannten und mit eigenen Begriffen versahen: die erotische Liebe, die Liebe unter Familienmitgliedern, die unter Freunden und schließlich die Agape, die bedingungslose, die göttliche Liebe. Sie ziele nicht auf irgendeine Attraktivität des Partners, wie Schönheit, Charme oder Geld, sondern sei einfach da und ändere sich auch nicht, wenn etwa das gute Aussehen nicht mehr da ist oder das Alter die geistige oder körperliche Frische des Partners beeinträchtigt hat. Die wahre Liebe sei nicht blind, sehe die Veränderungen, werde aber von solchen Entwicklungen nicht beeinträchtigt, sie sei immer gleich stark. So eine unerschütterliche Liebe, die Agape, die Liebe, die Gott gibt, wünsche er dem Brautpaar als starkes Fundament ihres Zusammenlebens.

Nun durften die beiden Brautleute sich gegenseitig die Ringe anstecken und einen dicken Kuss geben. Darauf erklang noch der Song „Halleluja“, bevor die große Gratulationscour begann, die erst einmal in ein ewig langes Spalier mündete. Da stand am Anfang gleich der Minstacher Pfingstl, um den sich der Andy seit ein paar Jahren kümmert, und dessen Begleiter sagten ihr Sprücherl auf und der Pfingstl verneigte sich vor dem jungen Ehepaar. Es folgten die Skifahrer vom FC Chammünster, bei denen der Andy erst wieder zum stv. Abteilungsleiter gewählt worden ist, und wo er besonders als Vergnügungswart Legendäres organisiert hat. Abteilungsleiter Sigi Zistler dankte ihm und auch der Chipsy mit einem Geschenk für das jahrelange Engagement für die Skifahrer, für die er seit ein paar Jahren auch im Skiverband Bayerwald als Kampfrichterchef tätig ist. Der Skiverband, vertreten durch Vizepräsident Gerhard Fritz und Schatzmeister Gerhard Richter, gratulierte am Schluss des Spaliers. Dazwischen waren noch die Feuerwehrler der Wehren aus Chammünster und Cham mit der obligatorischen Schlauchspirale, bei denen der Andy nicht nur passives Mitglied ist. Die beiden Kommandanten gratulierten von ganzem Herzen mit Blumen und Gutscheinen dem Brautpaar.

Mit Gerhard Fritz und Gerhard Richter gratulierten zwei Präsidiumsmitglieder des Skiverbands Bayerwald ihrem Kampfrichterchef und seiner Frau zur Hochzeit.

Eigens ein Birkengewand für den Pfingstl hat die Minstacher Pfingstlgruppe fürs Gratulieren gebunden.

Nach den Vereinen kamen noch die anderen Gäste zum Glückwünschen dran, so dass das Paar schon mal aufforderte, dass man sich derweil am Kuchen- und Brotzeitbuffet bedienen soll. Die beiden hatten auf jeden Fall noch lange Hände zu schütteln, bis auch sie ein wenig Ruhe genießen konnten, bevor das Abendessen aufgefahren wurde. Danach wurde die Braut „gestohlen“ und zum Hintereder-Bräu gebracht, wo dann in der Festhalle noch bis in die Nacht gefeiert wurde.

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