„Erfolg im Verein hängt immer von einzelnen Personen ab“

Führung bestätigt – Ehrung der Vereinsmeister

CHAMMÜNSTER (hh/chi). „Ich hör bei den Rennen immer wieder: Wenn’s euch vom FC Chammünster net gem dad, dann dads net guat ausschaun im Bayerischen Wald.“ Ja, Sigi Zistler, Abteilungsleiter Ski und Inline im FC Chammünster, konnte zurecht stolz auf sich, seine Mannschaft, die Trainer und auch die jungen und jung gebliebenen Sportler sein, als er bei der Jahresversammlung der Abteilung am vergangenen Freitagabend im Gasthaus Hunger am Ödenturm Bilanz über das letzte Jahr zog.

Die Abteilung Ski und Inline im FC Chammünster wird weitgehend von der bewährten Mannschaft weiter geführt; mit auf dem Bild FCC-Vorsitzender Dr. Moser (links) und Stadtrat Josef Griesbeck (rechts).

Für die erfolgreichen Sportler gab es dabei etliche Auszeichnungen, in diesem Fall, am Ende der Skisaison, für die Skisportler, doch auch die Erfolge der Inlinesportler wurden noch mal verbal gewürdigt. Kein Wunder, dass bei der Neuwahl der Abteilungsleitung fast alles blieb wie bisher.

Eine etwas abgespeckte Version der Jahresversammlung war es heuer, denn die Inline-Auswahlsportler befanden sich bereits im Trainingslager mit Trainer Peter Schödlbauer und auch sonst fehlten etliche der Jugendlichen ausbildungs- oder berufsbedingt. Doch war FC-Vorsitzender Dr. Hans-Jürgen Moser gekommen, auch Stadtrat Josef Griesbeck und Sigi Zistlers Vorgänger Reinhard Wutz. So waren es vor allem die jungen Familien, die den Saal im Gasthaus füllten und sich an den Getränken labten, die von den Vereinsmeistern im Riesenslalom gespendet worden waren.

„Abteilungsleiter Ski und Inline im FC Chammünster sein zu dürfen, ist ein großes Glück. Allein, wenn man sich die Erfolge in der Abteilung anschaut.“ Sigi Zistler machte schon zu Beginn seines Berichtes deutlich, dass er gerne die Sparte leitet, auch wenn ihm immer weniger Zeit dafür übrig bleibt. Aber er weiß sich von kompetenten und zuverlässigen Helfern umgeben und von vielen Eltern, die ihre Kinder bei den Trainings und Rennen unterstützen und den Verein damit entlasten. Nur so sei es möglich, das der FC Chammünster auch in dieser Skisaison wieder überlegen die Mannschaftswertung des Skiverbands Bayerwald, viele Einzelsiege bei den Rennen oder auch Gesamtwertungen beim Max-Schierer-Bayerwaldcup oder beim Sparkassencup erreichen konnte.

„Kein Verein im Bayerischen Wald bietet so viele Trainings an wie wir“, wusste Zistler. Im Sommer ist dafür Peter Schödlbauer verantwortlich, im Winter Paul Brückl, der immer wieder Pisten mit genügend Schnee für die Trainings findet. So war der FCC auch bei allen Rennen im Bayerwald immer mit einer starken Truppe vertreten und sorgte damit nebenbei für genügend Starter bei den Wettbewerben, die sonst eventuell gar nicht mehr durchgeführt werden könnten. Wegen des breiten Trainingsangebots würden etliche Skisportler gerne zum FCC wechseln, sagte Sigi Zistler, doch sehe er dies mit geteiltem Blick. Einerseits würde er sich natürlich über mehr Mitglieder freuen, andererseits wolle er die Vereine im Bayerwald, die überhaupt noch Skisport anbieten, nicht ausbluten lassen. Vielmehr sollten diese vom Skiverband noch mehr unterstützt werden, um selber hinsichtlich der Trainings aktiver zu werden. Ähnlich sieht er dies im Sommer beim Inlinesport.

Erfolge hingen halt immer an einzelnen Personen, wie im FCC an Paul Brückl und Peter Schödlbauer, die bis zu vier Trainings in der Woche anbieten und leiten. So seien die Inlinefahrer der Kadermannschaften Bayerns und Deutschlands, von denen viele vom Skiverband Bayerwald kommen, gerade in einem Trainingscamp unterwegs.

Wenn’s im Verein auch gut laufe, so gefalle ihm doch einiges in der Arbeit der Dachverbände nicht, kritisierte Sigi Zistler. So würden der Deutsche und der Bayerische Skiverband (DSV/BSV) nur auf den Spitzensport schauen und andere Bereiche vernachlässigen. Da seien etwa die Mittel für den Seniorensport, der doch eigentlich immer wichtiger werde, gestrichen worden, wogegen für die Ski-Weltcuprennen Unsummen ausgegeben würden. „Ich finde, das ist der absolut falsche Weg, beim Breitensport zu sparen.“ Zudem sei der Inline-alpin-Sport beim DSV mehr oder weniger gestorben. Er sei ja schon immer dafür gewesen, die Inlinesportler beim Deutschen Roll- und Inlinesportverband DRIV zu etablieren, doch sollte er in den Vereinen bei den Skiabteilungen bleiben, da hier der Nachwuchs für beide Sportarten beheimatet sei.

„Die Skisaison is ja schon wieder lang her“, fand Paul Brückl, er sei schon wieder voll im Fußball drin. Aber natürlich wusste er noch, was in der vergangenen Saison los war. „Wir waren mit Abstand der Verein mit den meisten Startern bei den Rennen.“ Da hänge eine Menge Arbeit dran. Aber nur, wenn man die Breite habe, könne man auch mal einen Spitzensportler hervorbringen. Im FCC schaue es bisher noch gut aus und bei den Cup-Wertungen im Bayerwald habe es für die FCCler so viel Stockerlplätze wie noch nie gegeben, nämlich zehn.

Ein Unermüdlicher in Sachen Skitraining: Paul Brückl (rechts) bekam dafür von Abteilungsleiter Sigi Zistler einen Gutschein.

Zwei davon waren vom Leo Schönberger und der Vroni Raab. Leo holte sich in seiner Altersklasse den Sparkassencup-Gesamtsieg, Vroni wurde hier 4., bei den Oberpfalz-Schülermeisterschaften unter 40 Mädchen sehr gute Fünfte. Beim Sparkassencup kamen Kiara und Brian Simon jeweils auf Gesamtrang 3. Beim Max-Schierer-Cup holten Klassen-Gesamtsiege Alina Simon bei den Damen sowie bei den Herren Daniel Mayer. Ihm folgten mit Paul Brückl und Sigi Zistler gleich weitere FCCler. Zweite Plätze gab es außerdem für Susanne Weber (Damen), Julia Hübert (Schülerinnen) sowie Franziska Ries (Jugend w.), Dritte wurde Alicia Hägele (Jugend w.). Paul Brückl hob vor allem auch Daniel Mayer hervor, der trotz Verletzungen nie aufgegeben habe und bei der Stange geblieben sei und nun wieder vorne ist. Er sei der erste, der im Max-Schierer-Cup seinen Titel aus dem Vorjahr habe verteidigen können.

Skisaison 2016/2017: Endstand SVBW-Rennserien

Brian und Kiara Simon belegten jeweils den dritten Platz in der Sparkassencup-Gesamtwertung.
Leo Schönberger und Vroni Raab erhielten für ihre Leistungen von Trainer Paul Brückl Gutscheine für die Arberbahnen.

Der Bericht von Inline-Referent Markus Weigl, den Sigi Zistler vortrug, strotzte nur so von Titeln der FCC-Sportler. Das ging von den Bayerwaldmeister-Titeln über die bayerischen und deutschen Meister bis zu Europa- und Weltmeisterehren. Besonders erfolgreich waren hier Claudia Wittmann und Katharina Hoffmann, die beide Weltmeisterinnen wurden, aber auch Maximilian Schödlbauer kann sich Weltmeister der Junioren nennen. Unter die Top-ten bei den beiden Weltmeisterschaften schafften es aber auch Magdalena Gruber, Franziska Ries oder die Nachwuchsfahrerinnen Luzia Gruber und Julia Hübert, Anna Münch war bei den Rennen in Deutschland erfolgreich. Und immer wieder mischte auch Sigi Zistler bei den Herren im guten internationalen Mittelfeld mit. Claudia Wittmann gewann außerdem relativ deutlich den Gesamtweltcup, Magdalena Gruber und Katharina Hoffmann belegten hier die Plätze 5 und 6.

„Das waren ganz markante Erfolge“, fand Sigi Zistler, die nicht leicht zu wiederholen sein werden, auch weil an einigen Titelrennen die unter dem DSV firmierenden StarterInnen 2016 nicht teilgenommen hatten. Doch seien wieder interessante internationale Rennen heuer auf dem Programm, wie ein Weltcuprennen in Warschau oder eines im Rahmen der World Roller Games in China im Herbst. „Es wird nicht leicht, da Medaillen zu holen, aber ich glaube, unsere Sportler haben doch gute Chancen“, zeigte Sigi Zistler sich zuversichtlich.

Zum Kassenbericht merkte Sigi Zistler an, dass er FCC-Vorsitzendem Dr. Hans-Jürgen Moser dankbar sei, dass er für die Kassenführungen im Verein professionelle Hilfe geholt habe. Die Zahl der Rechnungen und Abgaben habe eine Dimension angenommen, die man ehrenamtlich nur noch schwer bewältigen könne. Man müsse überlegen, ob man die Vereinssatzung in diesem Bereich nicht den heutigen Erfordernissen anpassen muss. Walter Hastreiter trug den Bericht von Claudia Wittmann vor und konnte ein Plus vermerken, das vor allem von der Deutschen Inline-alpin-Meisterschaft in Chammünster herrührte.

Die Kasse hatten Alexander Kregiel und Jakob Wutz geprüft, allein 460 Belege, „a ganzer Ordner voll“. Die beiden Prüfer wurden erst vor kurzem berufen und standen vor dem Problem, die satzungsgemäße Handhabung der Abteilungskassen zu beachten. Doch in der Satzung stehe, dass Ausgaben von über 300 Euro von der Abteilungsleitung vorher abgesegnet werden müssen. Allein in der Skiabteilung sei das rund ein Drittel der Buchungen, etwa bei Zahlung der Renngelder oder bei der Beschaffung von Pokalen. Hier könne nicht jedesmal die Abteilungsleitung zusammentreten und abstimmen. Es sei nun gebeten worden, dass diese Genehmigungen nachträglich erfolgen. Dadurch hätten sich einige auf den Schlips getreten gefühlt. Die Kasse der Ski- und Inlineabteilung sei aber ansonsten bestens geführt.

In seinem Grußwort gratulierte Stadtrat Josef Griesbeck allen an diesem Abend Geehrten, sie hätten den Namen ihres Vereins in Bayern, Deutschland, ja der Welt ins Gespräch gebracht. Das funktioniere aber nur, weil alle in der Abteilung so gut zusammenarbeiten. „Die Kasse stimmt, die Erfolge stimmen, die Jugend ist da ... Macht weiter so!“, fasste er zusammen.

FCC-Vorsitzender Dr. Moser meinte, dass heute nur gelobt worden sei, aber der FC Chammünster entwickele sich anders als gedacht. Ab dem Sommer habe der Verein wohl keinen Hauptkassier mehr, es könne sein, dass man einen bezahlten Kassier brauche, das gehe aber mit dem Mitgliedsbeitrag nicht. Im kommenden Jahr werde ein neuer Hauptvorstand gewählt, er selber wolle nicht mehr als Vorsitzender antreten. Der FCC sei ein Minstacher Verein, aber in der Vereinsleitung kämen viele ursprünglich nicht aus dem Dorf. Er habe das jetzt nur erzählt, so Moser, damit die Abteilungsmitglieder mal hören, was im Hauptverein abläuft.

Nach der Ehrung der Vereinsmeister 2017 im Riesenslalom wurde die Abteilungsleitung unter Wahlleiter Josef Griesbeck neu gewählt. 25 Posten waren zu vergeben, diese waren aber im Vorfeld schon festgemacht, so dass per Akklamation abgestimmt wurde. Das Ergebnis: Abteilungsleiter: Sigi Zistler; Stellvertreter: Andy Babl; Kassier: Claudia Wittmann, unterstützt von Walter Hastreiter; Schriftführer: Johannes Götz; Jugendleiter: Paul Brückl, Stv.: Andy Schönberger; DSV-Skischulleiterin: Claudia Wittmann; Organisation Trainingslager: Heike Krotlinski; Meldungen Skirennen: Markus Weigl; Meldungen Inlinerennen; Magdalena Gruber; Preise, Pokale: Walburga Gruber; Pressewart: Holder Hierl; Sonderaufgaben: Alexander Kregiel; Geräte Inline: Andreas Gruber; Geräte Winter: Marc Dankerl; Beisitzer: Helmut Münch, Theo Ries, Erich Wittmann, Reinhard Wutz, Herbert Geiger, Alexander Hübert, Eva Hoffmann und Franziska Ries.

Ein paar Termine hatte Sigi Zistler noch: Am 6. Mai ist Jahresversammlung des FC Chammünster; vom 13. bis 17. Juli feiert die FFW Chammünster ihr 150-Jähriges; am Sonntag, 30. Juli, ist der BIC in Chameregg. Ansonsten sei heuer ein ruhiges Jahr. Andy Babl dankte abschließend den vielen Sponsoren der Abteilung, die erst die breite Arbeit ermöglichten, weiter Sigi Zistler, der die Abteilung vorbildlich führe, „er ist der Kompetenteste, den man finden kann“, außerdem den Eltern, die viel Zeit und Geld investierten, damit ihre Kinder Ski- oder Inlinesport betreiben können, schließlich auch Dr. Moser für die hervorragende Kooperation. Im Anschluss gab’s für alle Anwesenden ein köstliches warmes Buffet vom „Ödenturm“-Wirt Ernst Hunger.

08.01.2017: Vereinsmeisterschaft Riesenslalom in Grün
07.04.2017: Siegerehrung Vereinsmeisterschaft Riesenslalom

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