Ergebnisse WM SL

SC Unterensingen

FC Chammünster hat zwei neue Weltmeisterinnen!

Claudia Wittmann und Katharina Hoffmann siegten bei Inline-alpin-Weltmeisterschaft in Unterensingen/BW – Auch andere FCCler bei schwierigen Rennen ausgezeichnet

Mit dem FCC Ski & Inline Team bei der WM vor Ort: der 2. Bundestrainer Peter Schödlbauer und FCC-Abteilungsleiter Sigi Zistler

CHAMMÜNSTER (hh/chi). Gehofft hatte man im Lager des FC Chammünster natürlich schon auf eine Medaille bei der Weltmeisterschaft im Parallelslalom und Slalom im Inline-alpin-Sport in Unterensingen bei Esslingen in Baden-Württemberg am letzten Wochenende – Abteilungsleiter Ski und Inline im FC Chammünster Sigi Zistler hatte im Vorfeld nach den Trainingsergebnissen mit einem Stockerlplatz für Claudia Wittmann oder Katharina Hoffmann gerechnet –, doch dass die jungen FCCler gleich mit zwei Gold- und einer Silbermedaille und weiteren Top-Plätzen nach Hause kommen, damit hatte niemand gerechnet. Das harte Training unter Vereins- und Nationaltrainer Peter Schödlbauer in den letzten Wochen sowie die Nervenstärke der Minstacher Sportlerinnen und Sportler haben sich also ausgezahlt.

In die kleine Stadt Unterensingen waren neun Nationen – leider nur aus Europa, obwohl der Sport inzwischen auch in Asien oder Südamerika populär ist – mit zahlreichen Spitzenathleten gekommen. Die Deutsche Nationalmannschaft unter Leitung der beiden Bundestrainer Emil Schmohl (Unterensingen) und Peter Schödlbauer (Bad Kötzting) erfuhr dabei kräftige Unterstützung durch die Athleten der Landeskader Baden-Württemberg und Bayern.

Die regnerische Witterung führte zu zahlreichen Verzögerungen.

Der hartnäckige Regen stellte die Pavillions der Sportler auf die Probe.

Dabei waren die Voraussetzungen bei dieser Weltmeisterschaft alles andere als gut. Die Wetterkapriolen machten den Veranstaltern vom TV Unterensingen unheimlich viel Arbeit, bei diesen wechselhaften Bedingungen zwischen strahlendem Sonnenschein und Regengüssen für annähernd gleiche Streckenbedingungen zu sorgen. Als die Rennstrecke dann endlich freigegeben werden konnte, bekamen die vielen Zuschauer mitreißenden und spannenden Sport zu sehen, bei dem die Spitzenläufer mit unheimlichem Tempo durch die Tore jagten. Der Rennlauf war sehr anspruchsvoll gesteckt und gepaart mit den Wetterherausforderungen stießen alle Sportler an ihr Limit, wodurch auch oft heftige Stürze nicht ausblieben, zum Glück ohne folgenschwere Verletzungen.

Das Rennwochenende startete am Samstag mit dem Ausscheidungslauf zur Parallelslalom-WM. Von Anfang an katapultierten sich die Inliner des FC Chammünster auf die vorderen Ränge und sicherten sich somit die Teilnahme an der WM. Gleich im Anschluss wurde ein Lauf zum Slalom-Weltcup durchgeführt. Hier gab es für die Starter des FCC folgende Platzierungen: (Damen) Katharina Hoffmann Platz 3; Claudia Wittmann Platz 10; Anna Münch erreichte Platz 22 und Julia Hübert Platz 29. Bei den Herren stand Maximilian Schödlbauer nach seinem ersten Lauf auf Rang 10, rutschte aber wegen Sturzes beim zweiten Lauf auf Platz 23; Sigi Zistler Platz 30.

 

Spannender als ein Krimi

Am Nachmittag stand der Parallelslalom auf dem Programm, eine Disziplin, die von den Aktiven, wenn überhaupt, dann nur ganz selten trainiert werden kann, die aber wegen des direkten Vergleichs von zwei ähnlich starken Läufern/innen für die Sportler wie die Zuschauer äußerst attraktiv und spektakulär ist. Da müssen die Rennläufer einmal eine sehr gute Reaktionszeit haben, denn jede Zehntelsekunde, die man am Start verpasst, rächt sich auf der Strecke, wenn man dem Konkurrenten hinterher fahren muss. Zum anderen braucht es eine gute Renneinteilung und eine innere Ruhe, um am Ende vorne zu sein und sich nicht vom Gegner irritieren zu lassen.

Die Starter des FCC zeigten sich dabei alle unwahrscheinlich nervenstark. So hatten sich für die 32 Startplätze der Damen um den Weltmeistertitel allein vom FC Chammünster fünf Läuferinnen qualifiziert. Anna Münch und Katharina Hoffmann überstanden die erste Runde nicht, Luzia Gruber erwischte es im Achtelfinale. Die junge Julia Hübert musste sich im Viertelfinale der bereits viele Jahre erfahreneren Tschechin Gabriela Kudelaskova beugen, die letztlich Vierte wurde. In den Halbfinalen waren somit die Börsig-Schwestern Elea und Jana von der TG Tuttlingen sowie Claudia Wittmann vom FCC und die Tschechin Kudelaskova. Und dann kam das Finale. Bestritten von Claudia Wittmann und Jana Börsig, beide superstarke Läuferinnen der Nationalmannschaft, die nach zehn schweißtreibenden Konkurrenzläufen final an den Startrampen standen. Alle hielten den Atem an, da beide Läuferinnen anfangs der Gegnerin nicht auch nur einen Zentimeter Vorsprung überließen. Doch dann gewann Claudia mit 17 Hundertstelsekunden Vorsprung. Das war eindeutig Gold und Wittmann holte damit ihren ersten WM-Einzel-Titel an diesem Wochenende. Da strahlte sie zurecht, denn diese nervenaufreibende Disziplin zu gewinnen, fordert dem Läufer psychisch und physisch das Äußerste ab.

Bei den Herren qualifizierten sich der Bayernkaderläufer Maximilian Schödlbauer und „Mister Inline“ Sigi Zistler zum Parallelslalom. Zistler schied jedoch in der ersten Runde bereits aus. Maximilian Schödlbauer kam gut eine Runde weiter, wo er auf Sven Ortel traf. Einen Hakler im ersten Durchgang konnte er aber im zweiten Lauf nicht mehr gutmachen und stürzte. Kampflustig setzte er das Rennen fort. Aber Schödlbauer hatte gegen den Spitzenathleten Ortel (Nationalmannschaft und Vizemeister im letztjährigen Gesamtweltcup) keine Chance. Doch schon das Erreichen des Achtelfinales ist ein Erfolg für den jungen Sportler. Zu den Bildern und Ergebnissen der PSL-WM am Samstag.

 

Gold und Silber für den FCC bei der Slalom-WM

Das launische Wetter erschwerte auch am Sonntag die Rennen zur Slalom-Weltmeisterschaft, doch die Minstacher Inliner ließen sich davon und von der äußerst anspruchsvollen und sehr schnellen Kurssetzung nicht aus der Ruhe bringen. Souverän kamen die sechs Läuferinnen und Maximilian Schödlbauer (Sigi Zistler schied aus) des FC Chammünster alle ins Ziel und dazu noch unter die besten Zwölf der Welt!

Katharina Hoffmann ließ sich auch im Finallauf im Slalom nicht von den widrigen Pistenverhältnissen beeindrucken und holte sich den Weltmeistertitel.

Somit können die Inliner des FCC besonders stolz auf ihre Leistungen sein. Und das erklärt sich selbst bei folgenden Plazierungen: Mit gutem Vorsprung zu den starken Konkurrentinnen holte sich die Minstacher Läuferin der Nationalmannschaft Katharina Hoffmann absolut überzeugend Gold. Claudia Wittmann stand auch an diesem Renntag ihren Teamkolleginnen aus der Nationalmannschaft in nichts nach und holte ebenso souverän Silber! Luzia Gruber errang Platz 5 und ihre Schwester Magdalena  rutschte leider nach einem dramatischen Sturz vom anfänglichen 2. Platz auf Rang 8, aber das ist ja immer noch ein herausragendes Ergebnis bei einer Weltmeisterschaft. Nicht zu unterschätzen waren die „Newcomer“ des FCC, die bei diesem Rennen ihr WM-Debüt bestritten und dafür mit großartigen Plätzen belohnt wurden: Anna-Sophie Münch wurde 9.; Julia Hübert 12. und Maximilian Schödlbauer erreichte bei den Herren Platz 11. Und das unter dem Konkurrenzdruck der weltbesten Läufer.

Magdalena Gruber, nach dem ersten Lauf noch auf Rang zwei, verpasste leider im zweiten Durchgang einen Stockerlplatz. Dennoch waren fünf Minstacher Inline-Damen in den Top-Ten.

Bei den Herren siegte wie schon 2012 in Cham Kristaps Zvejnieks aus Lettland.

Übrigens gewann bei den Herren erneut Kristaps Zwejnieks aus Lettland, der bereits bei der WM in Cham vor vier Jahren den Titel im Slalom geholt hatte. Es zeigte sich insgesamt, dass die Dominanz der deutschen Athleten im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren aufgrund der wachsenden Anzahl von Spitzensportlern aller Nationen im Inline-alpin Sport Gegenwind bekommt. Und das ist wünschenswert, um die Popularität des Inline alpin und sein Gewicht im Wettbewerb mit anderen Sportarten zu steigern.

Nach diesem phänomenalen Start der Inline-alpin Saison sind die Erwartungen beim FC Chammünster natürlich groß hinsichtlich der Hemden-Meister-German-Open am 6. und 7. August in Chammünster, wo es Wettbewerbe um die Deutsche Meisterschaft im Slalom und im Riesenslalom geben wird. Dort werden sich viele Athleten der WM wieder treffen und nach diesen Ergebnissen wird es garantiert ein spannendes Ereignis für alle Zuschauer. Als zusätzlicher Wettkampf ist ein Lauf um den Mode-Schödlbauer-Bambini-Cup vorgesehen. Und gleich die Woche darauf geht’s zum zweiten Teil der Weltmeisterschaften nach Nordspanien, nach Villablino, wo die Titel im Mannschaftswettbewerb sowie im Riesenslalom vergeben werden.

Mehr zur Hemden-Meister-German-Open und alle Ergebnisse dieses Rennwochenendes in Unterensingen auch auf der Homepage des FCC, fc-chammuenster.de/skiinline.

Guter Dinge gingen nach dem gestrigen Sieg im Parallelslalom und dem 3. Platz im Weltcup: Magdalena Gruber, Katharina Hoffmann und Claudia Wittmann.

So strahlen zwei Weltmeisterinnen: Katharina Hoffmann und Claudia Wittmann.

Katharina Hoffmann und Claudia Wittmann machten den FCC-Doppelsieg im Slalom perfekt.

Für Stimmung sorgten bei der Siegerehrung die Nellinger Gassarassler.

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